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Von der Idee zum Plan

Bratislava-man

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Von der Idee zum Plan

Am Freitag, 1. September 2017 startete meine open-end Weltreise. Einen Tag nach meinem letzten Arbeitstag und meinem Abschied von Freunden und Kollegen. Zeitraum: unbekannt. Ziel: Die Welt entdecken, geniessen und frei sein. Ein Enddatum würde mich dabei gewissermassen einengen. Mir ist bewusst, dass dies nicht das übliche Mindset für eine Schweizerin ist. Aber bis jetzt fühlt es sich richtig an.

Viele konnten meinen Nicht-Plan nicht verstehen. Auch was die Route anbelangt sah ich oft Fragezeichen in den Gesichtern. Es gab einige Destinationen in Europa, die schon lange auf meiner To-do-Liste standen. Unter anderem waren dies die Balkanländer, Budapest und eine Reise nach Sarajevo. Im Februar 2017 traf ich einen Slowenen aus Ljubljana, der mir seine Stadt für gute Techno-Parties empfohlen hatte. Vor ein paar Jahren reiste ich bereits durch Slowenien und Kroatien. Ljubljana hat mir sehr gut gefallen und ich konnte mir gut vorstellen, ein zweites Mal in diese wunderschöne Stadt zu reisen.

Start im Osten

So entwickelte sich langsam eine Idee, wo ich meine Reise starten könnte. Es waren also die Länder Slowenien, Ungarn und Bosnien. Dazwischen liegen Kroatien und Serbien. In Kroatien war ich bereits, also kam Serbien ebenfalls auf die Ideenliste. Nun war es die Frage der Jahreszeiten. Mein Ziel war es, möglichst nicht zu frieren. Auch wenn ich aus der Schweiz komme, im wunderschönen Appenzellerland mit viel Schnee und tiefen Temperaturen aufgewachsen bin, bedeutet das nicht, dass ich das auch mag. Meine Wohlfühltemperatur liegt bei ungefähr 25 Grad. Die Frage war also, wie lange in den Osten und wohin danach. Du merkst also, so ganz ohne Plan ging es dann doch nicht.

Durch eine spätere Unterhaltung mit dem erwähnten Slowenen kam ich auf Georgien (nein, nicht in den USA, sondern das Land), googelte ein wenig und schaute mir Bilder an. Das machte alles einen sehr guten Eindruck und die nächste Idee stand auf der Liste. Ein Blick auf die Karte zeigte, dass der Iran ganz in der Nähe liegt. Über den Iran habe ich schon viel Gutes gehört. Also wusste ich, dass ich dahin musste. Ich wusste jedoch so gut wie nichts über den Iran und er ist auch nicht die typische Touristendestination.

Ein besorgter Blick eines ehemaligen Kollegen und die Fragen „In den Iran? Alleine als Frau? Ist das nicht zu gefährlich?“ sorgten für eine kurzfristige Unsicherheit bezüglich der Destinationswahl. Doch auch da half mein guter Freund Google. Ich tippte „reisen als frau alleine im iran“ und schon erschienen einige Blogs und Geschichten, die mich dazu motivierten, aus der Ideenliste einen groben Plan zu machen.

Aufgrund der Visumbestimmungen, Reiserouten und Jahreszeiten entstand dann der ungefähre Plan:

Zürich – Ljubljana – Ungarn – Serbien – Bosnien – Georgien – Aserbaidschan – Iran

Visa für Aserbaidschan und Iran

Weil ich keine Lust hatte, bereits meine Reise auf dem Landweg von Georgien in den Iran voraus zu planen, entschied ich mich für den Weg per Flugzeug. Der günstigste Flug war über Baku (Aserbaidschan). Ein Blick in die Visumbestimmungen von Aserbaidschan verriet mir, dass ich auch für die Durchreise ein Transitvisum benötige. Für mich war klar, wenn ich sowieso ein Visum beantragen muss, dann bleibe ich für eine Woche in Baku und Umgebung.

Das Visum für Aserbaidschan war übrigens das schnellste, das ich je beantragt und erhalten habe! Hier konnte ich den Antrag ausfüllen und nach weniger als 12 Stunden hatte ich das Visum im Postfach.

Um das Visum für den Iran habe ich mich zu spät gekümmert. Die Zeit, um das Visum in der Schweiz zu beantragen, hätte nicht mehr gereicht, als ich gesehen habe, was ich alles einreichen muss. Der nette Herr von der iranischen Botschaft hat mir dann am Telefon erklärt, dass es am einfachsten ist, wenn ich das Visa on arrival direkt bei der Ankunft in Teheran beantrage. Mit dem Schweizer Pass sei das kein Problem. So müsse ich auch nicht bei der Polizei meine Fingerabdrücke machen lassen und für das Visum einsenden. Das wird dann alles am Flughafen gemacht. Perfekt, genau so habe ich mir das vorgestellt!

Beim Beobachten der Flugpreise für die Strecken Bosnien – Georgien, Georgien – Aserbaidschan und Aserbaidschan – Iran bemerkte ich, dass sie stetig steigen. Also entschied ich mich, die Daten festzulegen und Bosnien am 30. September 2017 zu verlassen. 2 Wochen Georgien, 1 Woche Aserbaidschan und dann am 21. Oktober 2017 in den Iran fliegen. Somit hatte ich nun wirklich einen Plan.

 

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