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Welcome to Iran

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Welcome to Iran

„Welcome to Iran, welcome to my country!“ – Keinen Satz hatte ich mehr gehört in den zwei Monaten. Begrüsst wurde mit „Salam“, was „ich wünsche dir Frieden“ bedeute. Dabei wurde die rechte Hand auf das Herz gelegt und sich leicht nach vorne gebeugt.

Die zwei Monate, die ich im Iran verbringen durfte, waren sehr eindrücklich. Ich durfte viele schöne Orte besuchen und bin sehr dankbar, für die vielen spannenden Begegnungen. Alles Erlebte in Worte zu fassen war schwierig, aber ich habe versucht, die Bericht so lebendig wie möglich zu schreiben, damit du nachvollziehen und spüren kannst, wie sehr ich die zwei Monate genossen habe.

Natürlich möchte ich dir auch mitteilen, was mir Sorgen machte und wo es Hilflosigkeit und Unterdrückung gab. Nun aber eines nach dem anderen…

In der islamischen Republik Iran leben über 80 Millionen Menschen, auf einer Fläche von 1’648’000 km². Die Landessprache ist Farsi/Persisch und die offizielle Religion ist der Islam. Es gibt aber auch ein paar religiöse Minderheiten. Ungefähr 90% der Muslimen gehören dem schiitischen Islam an. Dies ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu den Nachbarländern. Auf Wikipedia findest du weitere Informationen zu den verschiedenen religiösen Ausrichtungen.

Reise nach Teheran

Ich weiss noch genau, wie ich am Flughafen in Baku (Aserbaidschan) die verschleierten Frauen Richtung Gate gehen sah und dachte, „jetzt ist es also soweit, für mindestens 15 Tage muss ich mich verhüllen“. Sehr komisch, denn ich schätze die freie Wahl, anzuziehen worauf ich Lust habe und was meiner Stimmung entspricht. Trotzdem ging ich zur Toilette, um den Schal noch einmal über meinen Kopf zu legen, damit ich bei der Ankunft in Teheran bereit war. Ein wenig Übung brauchte das Ganze ja schon. Der Schal war schwer und zerdrückte die Haare fürchterlich. Naja, da musste ich durch. Neues Land, neue Regeln.

Kopftuch

Der Flug von Baku nach Teheran dauerte eine Stunde. Irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl und in meinem Kopf kursierten Fragen wie: Kein Alkohol, keine Musik und Tanzen verboten? Frauenrechte? Berührungen in der Öffentlichkeit? Hatte ich genügend Bargeld dabei? Wie ist das mit der Polizei und der Überwachung? Viele harte Gesetze. Todesstrafe? Was passiert wenn ich nicht weiss, dass ich gegen ein Gesetz verstosse? Islam? Wie sicher ist das Land? Klappt das mit dem Visa on Arrival?

Obwohl ich mich nicht wirklich auf meine Reise in den Iran vorbereitet hatte, waren da plötzlich viele Fragen. Nicht zu Letzt natürlich auch wegen der geäusserten Bedenken und Befürchtungen von Freunden, Kollegen und Bekannten.

Nach der Landung in Teheran war es so weit. Ich zog mein langes Kleid über. Es durfte nicht eng sein und musste den Po und die Ellbogen zudecken. Und natürlich war es jetzt Zeit für das Kopftuch. Ich packte meine Haare und meinen Hals ein und hoffte, dass das so gut war. Es war wirklich ein sehr komisches Gefühl, in der Öffentlichkeit meinen Körper und meine Haare zu bedecken.

„Is it ok like this?“, fragte ich meinen iranischen Sitznachbarn. „It is more than ok“, meinte er lachend und wir verliessen das Flugzeug. Ich fragte mich, wie lange das wohl gehen würde, bis ich diese Hüllen akzeptieren konnte.

Auf dem Weg zur Passkontrolle rutschte das Tuch in alle Richtungen und wollte nicht auf dem Kopf bleiben. Ich hielt und zupfte es, dass es ja nicht vom Kopf rutschte. Denn das war ja verboten und ich wusste nicht, was passierte, wenn sich meine Haare in der Öffentlichkeit blicken liessen.

Visa on Arrival

Schnell lief ich zur Passkontrolle und erstaunlicherweise standen da nur ungefähr 10 Personen, ich musste also sehr schnell gelaufen sein. Als ich an der Reihe war Fragte der Polizist: „You have Visa?“, beim durchblättern meines Passes. Ich erklärte ihm dann, dass ich das Visa on Arrival benötige, worauf hin er mich auf die andere Seite verwies. Jetzt war mir klar, weshalb die Schlange so kurz war. Alle die das Visa on Arrival benötigten, mussten dies an einem anderen Schalter beantragen.

Ich war eine der Letzten und es warteten schon mindestens 60 Personen vor mir. Zwei oder drei Beamten mussten alle Visa bearbeiten und ich stellte mich auf eine längere Wartezeit ein. Die Organisation war sehr effizient. Ein Mann schaute einen Pass nach dem anderen an, prüfte die gültigen Krankenversicherungsnachweise, schrieb einen Betrag auf einen Zettel und zeigte auf die Kasse. Für Schweizer Bürger kostete das Visum EUR 75.00. Ich erhielt eine Quittung und musste diese mit dem Pass abgeben. Dann hiess es warten. Erstaunlicherweise musste ich nur 30-60 Minuten warten und bekam mein Visum viel schneller als andere.

Zeitrechnung und Kalender

Der Iran liegt 2,5 Stunden vor der Schweizer Zeit, betrachtet man die üblichen Zeitzonen. Mein Visum hatte mir verraten, dass der Iran genau genommen 621 Jahre hinter unserer Zeitrechnung lag, nämlich im Jahr 1396. Der Persische Kalender basiert auf der Zeit des Persischen Reiches und entspricht nicht dem Arabischen Kalender, der mit der Geburt Mohammads im Jahr 570 n.Chr. begann.

Visa-Iran

Nach der Ankunft

Beim Gepäckband stellte ich die erste Kleiderhürde fest: einen 20 kg schweren Rucksack aufnehmen und tragen mit dem langen Kleid und dem Kopftuch brauchte noch etwas Übung. Danach kaufte ich eine SIM-Karte (5 GB für 15 Dollar) und fuhr mit dem Taxi zur Unterkunft. Der Fahrer versuchte eine Stunde lang, sich mit mir zu unterhalten. Mit GoogleTranslate. Einige Fragen verstand ich nicht und die Unterhaltung war eher mühsam und anstrengend. Es war mittlerweile auch 2 Uhr morgens und ich war müde. Er wollte wissen woher ich komme, wie alt ich bin, ob ich verheiratet bin (da habe ich das erste mal gelogen) und ob ich Kinder hätte. Die Antwort „Nein“ konnte er nicht verstehen und er machte mir klar, dass Kinder das beste sind und das Leben bereichern. Naja, es war ja nicht so, dass ich ein Problem mit Kindern hatte, ich hatte nur einfach noch keine. Am Ende bekam ich einige Komplimente und er wollte für mich kochen.

Der Taxifahrer wartete dann, bis die Tür beim Hostel auf ging und fuhr dann los. „Hi! Do I have to wear my scarf inside?“, war meine erste und in diesem Moment die wichtigste Frage an den Host. „No, no“, erwiderte er lachend und beruhigte mich.

Der erste Tag

Nach dem Frühstück galt es ernst und ich wagte mich mit dem Kopftuch bei 25-30 Grad auf die Strasse. Natürlich mit der irantauglichen Kleidung: Lange Hosen, weites Oberteil, das den Po und die Ellbogen bedeckte und natürlich keinen Ausschnitt. Also genau genommen war ich von Kopf bis Fuss eingepackt. Vielen Dank an den Mann, der sich dies ausgedacht hatte. Nun gut, jammern brachte nichts. Ich hatte die Wahl: auf die Strasse oder wieder zum Flughafen.

Bereits nach ein paar Metern entdeckte ich den ersten Vorteil des Kopftuches. Der Sonnenschutz. Klar, es war mega heiss und sehr ungewohnt, aber es schütze vor der Sonne. Ich machte ein Video, das ich meinen Freunden senden konnte. Denn so hatten sie mich noch nie gesehen. Natascha in der Hitze mit einem Winterschal um den Kopf.

Rial und Toman

Ich hatte noch kein Bargeld gewechselt und machte mich zu Fuss auf den Weg zur Ferdowsi Station, um Geld zu wechseln. Der Kurs war einiges besser, als mir meine App anzeigte. Trotzdem war ich recht verwirrt. Der Euro-Kurs war 4750. Also wie jetzt 1€ = 4750 Rial? Ich wechselte 100 Euro. Sollte der Kurs schlecht sein, hätte ich nicht zu viel Geld verloren. Für 100 Euro bekam ich 4’750’000 Rial. Das waren zu viele Nullen und allgemein zu viel für mein Verständnis. Ich hatte keine Ahnung, das Geld genommen und ich war davon ausgegangen, dass es schon stimmen würde.

Später verstand ich, dass der Kurs in Toman angegeben war. Also 4750 Toman für einen Euro. Aber warum zum Teufel dieser Toman? Bezahlt wurde in Rial. Toman + eine Null = Rial. Also entsprachen 47’500 Rial einem Euro und alles hatte seine Richtigkeit.

Zur Info: ich hatte anfangs um die CHF 2’500.00 dabei, weil es nicht möglich war, mit einer ausländischen Bankkarte Geld zu beziehen. Ich hatte mich nie, wirklich nie, unsicher gefühlt oder mir Sorgen gemacht, dass mich jemand ausrauben würde! Eine andere Möglichkeit wäre gewesen, bei der Bank ein Konto zu eröffnen, damit ich eine Bankkarte erhalten hätte. Wenn ich von Anfang an gewusst hätte, dass ich zwei Monate im Iran bleiben werde, hätte ich das gemacht.

toman-rial-iran

Mittagessen

Ich traf mich mit zwei Deutschen aus dem Hostel im „Café Ivan„. Ruhig, keine Abgase, junge freundliche und hilfsbereite Bedienung und lockere Atmosphäre. Aber natürlich mit Kopftuch. Die ersten Tage wollte ich das Tuch immer ausziehen wenn ich irgendwo hinein lief, wie eine Mütze oder einen Sonnenhut. Zu Essen gab es die iranische Speise Kashke Bademjan ohne Kashke (eine Art Joghurt), ein Auberginengericht und zum trinken einen Mojito ohne Alkohol.

Die Toiletten befanden sich für Frauen im zweiten und für Männer im dritten UG des Parkhauses. Das war etwas verwirrend und ich fand den Weg nicht mehr ins Restaurant zurück. Das ganze Gebäude war eine grosse verwinkelte Mall. Zum Glück fand ich einen jungen Mann, der mich wieder zurück ins Restaurant brachte.

Auf der Strasse

Der Strassenverkehr war sehr gewöhnungsbedürftig. Die Ampeln zeigten grün für die Fussgänger. Von links und rechts, auf derselben Spur, fuhren jedoch Mopeds. Auf der Strasse und auf den Trottoirs. Hilffeee! Da rannte die Touristin über die Strasse in der Hoffnung, heil auf der anderen Seite anzukommen. Das brauchte zwar etwas Übung, aber nach ein paar Tagen hatte ich mich daran gewöhnt.

Die Luft war so schlimm, dass die Augen brannten, die Lunge schmerzte und die Nase und Nebenhöhlen sich ebenfalls nicht gut anfühlten. Irgendwann hatte ich sogar sowas wie eine Erkältung. Ich fühlte mich zwar fit, aber die Nase, die Nebenhöhlen und die Lunge fühlten sich an, wie bei einer Erkältung. Hinzu kam noch die sehr trockene Luft.

Ich entdeckte einen weiteren Vorteil des Kopftuches: Mundschutz gegen die Abgase. Langsam merkte also, das Alles war nur zum Schutz der Frauen, die meinten es richtig gut mit den Mädels.

In einem Park wurden wir von zwei Männern angesprochen und bekamen russischen Wodka angeboten. Natürlich verneinten wir und waren etwas irritiert über das Angebot.

Allgemein fiel mir auf, dass es sehr viele gut aussehende Männer gab und viel mehr Frauen auf der Strasse zu sehen waren, als in Georgien und Aserbaidschan. Das erstaunte mich, denn ich hätte eher erwartet, dass die Frauen zu Hause sein mussten.

Auf dem Bazar sahen wir sehr viele Afghanen, die schwere Pakete und Lasten herum getragen und gefahren hatten. Anscheinend gab es sehr viele Flüchtlinge und illegale Afghanen im Iran. Meistens waren sie sehr arme und junge Arbeiter die für tiefe Löhne und unter schlechten Bedingungen arbeiten mussten. Da sie illegal im Iran waren, konnten sie nicht zur Polizei. Viele rauchen und trinken oder seien drogenabhängig, um das alles aushalten zu können.

Zwei Wochen mit Begleitung

Die ersten zwei Wochen reiste ich mit einem ehemaligen Arbeitskollegen. Da er nur zwei Wochen Zeit hatte, reisten wir ziemlich schnell, um doch einiges sehen zu können. Ich war dann aber auch froh, als er wieder nach Hause ging und ich alles etwas gemütlicher angehen konnte. Die zwei Wochen mit ihm waren aber toll!

Als er zwei Tage nach mir ankam, machten wir unseren Plan mit folgenden Destinationen und waren sehr gespannt, was wir erleben werden:

Teheran – Chalus – Kashan – Esfahan – Yazd – Shiraz – Persepolis

Teheran

Im Norden von Teheran fuhr eine Seilbahn auf einen Berg. Wir wollten uns den Sonnenuntergang mit Blick über Teheran ansehen. Die Luft war viel besser, leider war aber die Bahn schon geschlossen. Wir konnten nur bis Darband fahren und setzten uns in eines der vielen Restaurants im und am Felsen und genossen die Aussicht. Ich probierte ein „Bier“. Es schmeckte wie die fertiggemischten Radler in der Schweiz. Für meinen Geschmack zu künstlich, zu süss und zu viel Säure.

Darband-Teheran

Auf dem Weg nach unten, sprachen uns zwei junge Iraner an. Ich fand sie nett. Meine Begleitung war seeehr skeptisch und sicher, dass sie etwas im Schilde führten. Er fand es auch komisch, dass sie uns fragten, wo unsere Unterkunft und ob er mein Bruder war. Wir hatten uns ein Taxi, das einen Bruchteil des ersten Taxipreises verlangte, geteilt bis zur Metrostation. Die Jungs hatten uns gezeigt, an welcher Station wir aussteigen mussten und sich verabschiedet. Und nein, sie hatten uns nicht verfolgt und auch nicht ausgeraubt.

Meine neue Freundin aus Teheran führte mich an einem Abend aus und wir fuhren zur Nature Bridge. Sie hatte sich schlau gemacht, wo ich etwas veganes zu Essen bekam. Sie brachte uns in ein italienisches Restaurant, in welchem wir super leckere Pasta serviert bekamen. Ich hatte den Abend mit ihr sehr genossen und sie hatte sich recht amüsiert ab meinen Stories.

Ich hatte ihr erzählt, dass ich auf dem Bazar nicht mehr wusste wohin ich schauen sollte, überall waren wunderschöne und freundliche Männer zu sehen. Als ich dann meinte, dass es schade war, dass ich keine Männer im Iran treffen konnte, um zu erfahren wie sie so tickten, schaute sie mich fragend an. Das sei überhaupt kein Problem, klar könnte ich Männer treffen, warum auch nicht?!

Wo sie ebenfalls lachen musste, waren meine Toilettenschwierigkeiten.

Toiletten und ihre Herausforderungen

Mehrheitlich waren die Steh- oder islamischen Toiletten zu finden. Ohne Toilettenpapier. Eines meiner Ziele war es, zu lernen, wie ich auf solchen Toiletten klarkomme. Anfänglich war das Ganze sehr ungewohnt, ich hatte mich aber sehr schnell mit der Wassertechnik angefreundet und mich auch sauberer gefühlt.

Toilette

Etwas gewöhnungsbedürftig war, dass sehr viele Restaurants und Cafés keine eigenen Toiletten hatten. Meist vermutlich aus Platzgründen. Öffentliche Toiletten waren jeweils bei den Moscheen oder in Parks zu finden. Ansonsten hatten Spitäler oder andere Restaurants Toiletten, die kostenlos benutzt werden konnten. Jede der Toiletten war recht sauber, hatte fliessendes Wasser das lauwarm oder einstellbar war.

Frauen- und Männertoiletten waren strickt getrennt und oft auf der anderen Seite eines WC-Gebäudes. Hier wäre nicht einmal ich auf die Idee gekommen, auf die Männertoilette zu gehen, wenn es bei den Frauen mal wieder länger dauerte. Bei den Frauen hatte es oft einen Vorhang, denn dahinter wurden auch Kopftücher wieder gerichtet und Haare gezeigt. Überall waren Hacken angebracht um Taschen, Kopftücher oder Kleider aufzuhängen. Ich hätte diese, vor allem am Anfang, mehr nutzen sollen. Denn in der Übungsphase gab es die eine oder andere chaotische Situation.

Stell dir vor, du hast eine Stehtoilette. Die Kleidung besteht aus Schuhen, langen Hosen, weites Kleid bis zu den Knien, Kopftuch und Sonnenbrille. Die Füsse müssen so platziert werden, dass der Po über dem Loch in der Toilette ist (die korrekte Seite war für mich anfangs unklar). Kleid hoch, Hose runter und in die Hocke. Wenn dann der Blick und der Kopf ebenfalls nach unten gehen, fällt die Sonnenbrille runter. Aus Reflex willst du sie fangen und lässt somit das Kleid los. Falls du es irgendwie geschafft hast, dass bis jetzt nichts nass wurde, dann kannst du pinkeln. Am besten in die Toilette und nicht auf die Schuhe (jaja, das ist gar nicht immer so einfach). Dann macht sich bestimmt noch das Kopftuch selbständig und rutscht runter. Nun musst du dich auf das pinkeln und das halten des Kleides konzentrieren und dann auch das noch. Tja, alles will gelernt sein.

Iranische Woche

Was ich auch nicht wusste war, dass eine iranische Woche am Samstag begann. Meine Freundin meinte, ich sollte mich melden, wenn ich wieder in Teheran war. Am Donnerstag und Freitag habe sie jeweils frei und mehr Zeit. Ich fragte sie dann, ob sie nur drei Tage arbeite. Sie schaute mich irritiert an und meinte, dass ihre Woche am Samstag beginne und am Mittwoch endete. Da war ich etwas erstaunt, den das hatte ich noch nie gehört. Donnerstag und Freitag waren im Iran (und anscheinend auch in anderen muslimischen Ländern) das Wochenende.

Metro

Eine Fahrt kostete 8’000 Rial (ca. 30 Rappen). Die Metro-App konnte im App Store oder Google Playstore heruntergeladen werden und funktionierte sehr gut. Es gab „women only“ Wagons. Die ersten paar Fahrten verabschiedete ich mich von meinen männlichen Begleitungen und stellte mich zu den anderen verhüllten Mädels. Im Nachhinein hatte mich meine Freundin ausgelacht, als ich ihr das erzählte. Sie erklärte mir dann, dass Frauen in jeden Wagen stehen konnten. Nur die Männer durften nicht in den Frauenwagen. War ich alleine unterwegs und war die Metro voll, entschied ich mich trotzdem zu den Frauen zu stehen. Irgendwie fühlte ich mich da wohler.

Metro

Verhaltensregel: Daumen hoch

Meine Info war, dass der Daumen nach oben geleichbedeutend war, wie wenn bei uns der Mittelfinger gezeigt wird. Ich versuchte diese Bewegung also zu vermeiden. Doch wie bedankt man sich oder zeigt „ok“, wenn man die Sprache nicht spricht? Mir passierte es so oft, dass ich den Daumen nach oben zeigte. Oder wie zeigt man „1 Ticket“? Genau, mit dem Zeigefinger. Ich lernte dann schnell, dass die iranische Geste für „danke“ Hand aufs Herz und leicht vorbeugen war.

Nach ein paar Fehltritten klappte das ganz gut. Ein paar Junge lachten später und meinten, dass der Daumen nach oben, seit Facebook, auch im Iran nicht mehr dieselbe Bedeutung habe.

Free Walking Tour mit Abbas

Teheran war eine riesige Stadt. Alleine in der Stadt wohnten 8 Millionen Menschen. Ausserhalb nochmals um die 8 Millionen. Ich googelte nach einer Free Walking Tour. Abbas, ein junger Iraner, bot eine Tour an. Wir waren sechs Leute und schauten uns das Art Museum an, liefen zur alten amerikanischen Botschaft und Abbas erzählte einiges über Teheran und den Iran. Leider war sehr viel Verkehr und ich konnte ihn nicht immer gut hören.

Interessant war zum Beispiel, dass der Apple und Google Store im Iran gesperrt waren. Deshalb gäbe es verschiedene eigene App-Optionen. Snapp war wie Uber oder andere Taxi Apps. Konnte aber nicht über den App-Store geladen werden, sondern nur über die Homepage. Ein Iraner im Hostel hatte mir die App installiert, damit ich auch einfach Taxis bestellen konnte.

snapp

Fahrt nach Chalus

Unser zweiter Stopp nach Teheran war Chalus. Ein VIP-Bus fuhr uns in den Norden. Die Sitze waren so tief, dass ich mit den Beinen nicht an den Boden kam. Eine „Beinablage“ ermöglichte aber eine bequeme Haltung und angenehme Fahrt. Die Strecke war sehr kurvenreich und führte uns durch Schluchten und an schöner Landschaft vorbei. Die Fahrt dauerte ungefähr sechs Stunden. Nach etwa der Hälfte musste ich so dringend auf die Toilette, dass ich dem Fahrer versuchte zu erklären, dass ich froh um einen Halt wäre. Eine junge Iranerin versuchte, mit Händen und Füssen, mit mir zu kommunizieren und teilte mir mit, dass wir in 10 Minuten eine Pause machten. Auf dem Weg zurück zu meinem Sitz fragte eine Frau: „Sprechen sie deutsch? Kann ich ihnen helfen?“ Es stellte sich heraus, dass ihre zwei Söhne in Österreich studierten und sie in London und Österreich gelebt hatte. Sie war eine Armenierin (Christin) im Iran und nicht sehr glücklich, konnte sich aber mit dem Leben arrangieren. Sie wollte jedoch, dass ihre Söhne in Österreich blieben, denn im Iran gäbe es für Armenier keine Zukunft.

Bus-Iran

Chalus

In Chalus, am Kaspischen Meer, angekommen, erklärte die Frau einem Taxifahrer, dass er uns zu einem Restaurant am Meer bringen sollte. Wir hatten keinen Preis abgemacht und sind eingestiegen. Das war ein grosser Fehler.

Als wir im Taxi sassen, war uns teilweise nicht mehr so wohl. Der Fahrer war recht aggressiv, hatte über die Araber hergezogen und meinte, Europa und Amerika seien gut. Er bezeichnete Ali Khamenei (religiöses Oberhaupt im Iran) und Ruholla Khomeini (ehem. religiöses Oberhaupt) als Spinner und wurde einmal ganz nervös, als er die Polizei sah. Dann wurde er laut und sagte etwas in Farsi, aber mir war sofort klar, dass mein Schleier nicht mehr auf dem Kopf war und runtergerutscht sein musste.

An einem nicht sehr schönen Strandabschnitt stoppte er und meinte, wir sollten Fotos machen. Nach 200’000 Rial hatte er uns bei einem Hotel ausgeladen. Da es geschlossen war, brachte er uns an den, entschuldige den Ausdruck, Arsch der Welt zu einem Hotel. Ein Zimmer mit 2 Schlafzimmern, 2 Bädern, Sofa, TV und Küche für eine Nacht, kostete 1.4 Mio. Rial. Wir mussten hin und her rechnen und bezahlten somit rund 40 Schweizer Franken. Der Taxifahrer wollte nochmals 100’000 Rial für den Weg zum Hotel. Das war eine unglaubliche Frechheit, aber es blieb uns nichts anderes übrig als zu bezahlen.

Kopftuch vergessen

Unsere Nachbarn waren ein paar Kinder und zwei oder drei Frauen, alles Iraner. Ich klopfte und wollte fragen, ob sie uns ein Restaurant empfehlen konnten. Ich hatte nicht mit Männern gerechnet. Jedoch standen da plötzlich zwei. Als ich realisierte, dass ich ohne Kopftuch vor ihnen stand, war ich schockiert, verdeckte mit meinen Händen meine Haare, weil ich dachte, ich hätte etwas verbotenes gemacht. Sie lachten und meinten, dass das Restaurant im Hotel gut sei.

Nachtessen

Wir wollten gerne etwas laufen und in der Stadt oder noch lieber am Meer etwas essen. Der Barkeeper vom Hotel meinte ebenfalls, dass das Restaurant im Hotel super sei. Auf meine Frage nach vegetarisch/veganem Essen meinte er: „no problem my friend“. Da wir so weit ausserhalb waren, fanden wir keine anderen Restaurants und entschieden uns, im Hotel zu essen. Die Menüauswahl war stark eingeschränkt. Es gab Fleisch, Poulet und Reis. Nicht einmal Gemüse! Zum Glück hatte ich im Zimmer noch etwas Gemüse und konnte so meinen Reis „pimpen“.

Reis-Chalus Reis-Chalus-Gemuse

Am nächsten Tag wollten wir nur noch weg und fragten nach einem Taxi zum Busbahnhof, um nach Teheran oder Kashan fahren zu können. Vom Hotelpersonal wurde uns empfohlen, noch nach Namak Abrud und mit der Seilbahn auf den Berg zu fahren. Da sollte es eine schöne Aussicht haben. Damit wir immerhin noch etwas von Chalus sahen, machten wir das.

Mehrmals wurde uns bestätigt, dass das Taxi 18’000 Toman (also 180’000 Rial) kosten würde. Zu erst zur Seilbahn und dann zum Busbahnhof. Der Taxifahrer war recht nervig. Er liess ausserhalb der Stadt die Musik im Auto extrem laut laufen, war aggressiv, motze ebenfalls über die Araber, die Gläubigen, Khomeni und Chamenei und war total auf meinen Freund fixiert. Er war bestimmt nett, aber nicht so nach unserem Geschmack.

Die 100’000 Rial für den Parkplatz bei der Seilbahn mussten wir bezahlen und 700’000 Rial für die Fahrt für drei Personen (er kam mit) ebenfalls. Da löschte es mir ab. Aber wenigstens war er auf meine Begleitung fixiert. Manchmal war es ein Vorteil, eine Frau zu sein.

Wir sollten alles fotografieren und er hatte überall angehalten. Für uns war überhaupt nichts Spezielles dabei, das wir hätten fotografieren wollen. Er schaute es wohl als seine Aufgabe an, uns herum zu führen. Da er kein Englisch sprach, konnte meine Begleitung noch oft wiederholen, dass wir nur zum Busbahnhof wollten und nichts mehr ansehen und fotografieren mochten, er verstand uns nicht.

Irgendwann hielt er noch mitten auf der Strasse an, rannte zu einem Rosenstrauch und kam mit einer Rose zurück. Das war zwar eine sehr nette Geste, aber trotzdem wollten wir nur noch weg.

Chalus-Iran

Im Nachhinein war mir klar, dass die vom Hotel meinten, wir seien „normale“ Hotelgäste. Denn Touristen buchten oft Touren, einen Fahrer und Geld spielte keine Rolle. Ich bin jedoch eine Reisende, lebe normalerweise in Hostels und schaue aufs Geld. Deshalb sind mir die Hostels sympathischer, da bekomme ich meist anständigere Preise und die verstehen das Denken der Rucksacktouristen.

Namak Abrud

Die Aussicht aus der Gondel war schön. Oben auf dem Berg hatte es nichts Besonderes. Einen Zipline-Park und ein Fastfood-Restaurant. Es war schrecklich. Viel Plastik und Alu wurde verwendet und das Angebot bestand aus Nescafe, Chips und Pommes. Das Teesortiment bestand aus Beuteltee. Unverständlich, denn im Norden Irans soll es den besten frischen Tee geben.

Wir fuhren sehr schnell wieder runter und mussten feststellen, dass dieser Ausflug sich definitiv nicht gelohnt hatte. Zudem war er, verhältnismässig, sehr teuer.

Als ob das nicht genug gewesen wäre. Als wir beim Busbahnhof ankamen und die 180’000 Rial bezahlen wollten, meinte der Taxifahrer, dass der Preis 800’000 Rial war. Ich dachte ich spinne und telefonierte mit dem Typen aus dem Hotel. Dieser meinte dann „yes my friend, eighteen toman. Eight zero“. Entweder war das Englisch zu schlecht oder es war eine Masche. Unglaublich auf jeden Fall. Meine iranischen Freunde hatten mir bestätigt, dass der Preis viel zu hoch war und wir nicht so viel hätten bezahlen sollen.

Lesson learned: Die Preise immer aufschreiben lassen!

Was ich mir im Nachhinein noch überlegt hatte war, dass der Tourismus im Iran an den meisten Orten noch nicht so entwickelt war. Iraner haben oft nicht die Möglichkeit zu reisen. Wenn sie dann nach Chalus fahren, die Seilbahn, die Zipline-Anlage und das Fastfood Restaurant sehen, ist das für sie sicher sehr speziell. Wir sind uns einfach anderes gewohnt und haben höhere Ansprüche.

Chalus-Iran

Preise

Es ist mir ein Anliegen, kurz über die Preise und das Geld zu schreiben.

Ich möchte dir erklären, aus welchen Gründen Touristen und Reisende immer auf einen fairen Preis beharren sollten. Es ist klar, dass Ausländer oft mehr bezahlen. Bis zu einem gewissen Punkt ist das, meiner Meinung nach, auch ok, denn viele Länder sind sehr stark auf den Tourismus angewiesen und es ist eine wichtige Wirtschafts-und Einnahmequelle. Deshalb bezahlen Touristen auch oft für Sehenswürdigkeiten mehr als Einheimische.

Zu viel Trinkgeld oder überrissene Preise zu bezahlen führt jedoch nur dazu, dass die Einheimischen die Ausländer als Geldmaschine sehen und so bei jedem neuen Touristen versuchen, noch ein bisschen mehr Geld zu bekommen. Zudem wird der einheimische Markt mit diesen falschen Anreizen zerstört.

Oftmals führt das dazu, dass sich die Menschen in einer Kultur komplett verändern und zu „gierigen Ärschen“ mutieren, was dann viele Touristen wieder stört, weil sie doch dachten, dass die Leute so nett seien. Du siehst, es ist also ein Teufelskreis.

Trinkgeld

Ist es im jeweiligen Land nicht üblich, Trinkgeld zu geben, dann lass es. Willst du Trinkgeld geben für einen guten Service, dann gib 10 oder 15 Prozent. Wenn der Rechnungsbetrag 5 Franken ist, dann gib 1 Franken und nicht 2, weil es für dich nichts ist. Wenn du mit dem Service nicht zufrieden bist, dann soll das genau so gehandhabt werden wie in der Schweiz. Gibst du trotzdem Trinkgeld, denken sie, dass alles gut war und bemühen sich nicht mehr.

Es geht nicht darum, ob wir uns das leisten können oder ob es für uns nicht viel Geld ist. Diese Einstellung ist arrogant und bringt niemandem etwas. Und, was Schweizer oft vergessen: Nicht jeder Weisse aus dem Westen kommt aus der Schweiz. 20 Franken mögen für einen Schweizer nicht viel Geld sein, für die meisten Menschen aus anderen Ländern haben CHF 20.00 einen wesentlich höheren Wert. Solltest du zu viel Geld haben, sei dankbar und geniess es, aber verhalte dich bitte gegenüber anderen Menschen respektvoll und nicht arrogant.

Ich weiss, dass der Grundgedanke oft gut gemeint ist. Wenn du den Menschen aber helfen möchtest, dann unterhalte dich mit ihnen, lade sie zum essen oder in die Schweiz ein und schenke ihnen deine Zeit. Das ist oft viel wertvoller als ein paar Franken.

Ein Freund hatte mich auch darauf aufmerksam gemacht, dass es sich überhaupt nicht gut anfühlt, wenn irgendwelche Touristen einem Geld „schenken“ wollen. Das sei nicht nett, sondern arrogant und überheblich. Jeder könne selber arbeiten, Geld verdienen und sein Leben finanzieren.

Ein Tipp: Versuche nicht immer umzurechnen, was das nun in deiner Währung kosten würde. Klar, um eine Idee zu bekommen, macht man das automatisch. Aber wenn ein Wasser 100 kostet und ein Bier 200 und dann auf einmal ein Brot 1000, dann ist das Brot zu teuer. Egal ob das umgerechnet 50 Rappen, 5 Franken oder 50 Franken ist, verstehst du was ich meine?

Interessante Begegnung

Auf dem Rückweg nach Teheran stoppte der Bus bei einem Restaurant für 20 Minuten. Ein älterer Herr, der in Deutschland gelebt und studiert hatte hörte, dass wir deutsch sprachen und leistete uns Gesellschaft. Er studierte, vor der Revolution 1979, Maschinenbau und Wirtschaft in Deutschland. Einen Job zu finden war sehr schwierig, weil zu erst Deutsche, dann Europäer, dann Nachbarländer der EU und dann irgendwann Iraner eingestellt werden durften.

Zurück im Iran war das Leben nach der Revolution nicht immer einfach, da es keine Jobs mehr gab für Studierte. Er konnte nicht auf seinem Beruf arbeiten und fing an, mit Waren zu handeln auf dem Bazar. Wir fragten, warum er nicht wieder zurück nach Deutschland wollte und er meinte, seine Freunde und Wurzeln waren im Iran. Am Anfang war alles neu und super in Deutschland. Irgendwann vermisste er aber Freunde, Familie, die Kultur und das Leben. Und je länger er weg war, desto schlimmer wurde es.

Heute sei er pensioniert und geniesse sein Leben. Mit 1’000 Dollar pro Monat könne man im Iran sehr gut leben. Er gab uns seine Nummer und sagte, falls wir nach Kerman reisten, könnte er uns herum führen.

Schweizer Distanzen und halbnackte Mädchen

Er erzählte uns noch eine lustige Geschichte aus seinem Leben. Als er jünger war, wollte er mit dem Zug von Genf nach Basel fahren. Er dachte, dass das bestimmt 12 Stunden dauern würde und hatte bequeme Trainerhosen angezogen und sich auf eine lange Reise vorbereitet. Nachdem der Schaffner ihm mitteilte, dass die Fahrt nur 3 Stunden dauerte, war er erstaunt. Er konnte sich nicht vorstellen, dass man in wenigen Stunden fast ein halbes Land durchqueren konnte. „Welcome to Switzerland!“

Als er ankam war es Sonntag. Das Wohnheim war geschlossen und er konnte erst am Montag einchecken. Er benötigte also einen Schlafplatz für eine Nacht und wollte jemanden fragen, wo er etwas günstiges finden konnte. Die einzige Person die er sah, war eine junge Frau. Das wäre nicht weiter schlimm gewesen, wenn diese nicht auf dem Weg zum baden war und nur im Bikini an ihm vorbei lief. Er habe sich so dermassen geschämt, diese Frau im Bikini anzusehen, dass er sie nicht ansprechen konnte. Er war das nicht gewohnt, das hätte es im Iran nicht gegeben. Also wartete er. Als sie nach einer Stunde wieder zurück lief und ihn immer noch da stehen sah, fragte sie ihn, ob sie ihm helfen konnte. Er fand dann einen Schlafplatz in einem Militärbunker. Zu dieser Zeit waren das anscheinend Herbergen für wenig Geld, in welchen man sich aber nur über Nacht aufhalten durfte.

Kashan

Diese Stadt erinnerte mich an die Medina in Marrakech. Jedoch viel ordentlicher, nicht so viele Leute und alles war etwas gesitteter. Helle Bauten mit einem Verputz aus Stroh und Tier-Kot oder Schlamm. So etwas hatte ich bisher noch nie gesehen. Die Stadt hatte uns beiden sehr gut gefallen.

Iran-Fassade

Im Guesthouse gab es Frühstück auf dem Teppich im Innenhof. Dieses bestand aus Tee, Brot, Butter, Käse, Gurke, Tomaten, Trauben, Eier und Konfitüre. Es war schon am morgen recht warm.

Kashan-Iran Kashan-Iran

Nach dem Frühstück schauten wir uns zwei traditionelle Häuser an. Das Abbasian House, das Tabatabeaa House und ein altes, wunderschönes, farbiges Hamam.

Kashan-Iran Kashan-Iran

Auf der Suche nach einem Café fanden wir das Cafe Shazdeh der sehr guten Kaffee machte.

Kashan-Shadzdeh

Nach dem schlechten Start im Norden, hatte uns Kashan sehr positiv überrascht und uns sehr gut gefallen. Wir waren gespannt, was uns auf unserer Reise noch erwarten würde.

Der Schleier als Beschützer

„In reality, islamic veil is for women the equivalent of the oyster for the pearl. The oyster keeps the perl safe from the hazards. Therefore islamic veil must be seen as a protection not an imprisonment.“ Als ich diese Erklärung sah, wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Erstens sollten die Frauen selber entscheiden können, ob sie sich beschützen lassen wollen von einem Schleier. Zweitens wäre ein wichtiger Ansatz, dass Frauen nicht beschützt werden müssen, sondern sich die männliche Gesellschaft entsprechend verhalten kann. Das ist meine Meinung, die einer unbeschützten und selbständigen Perle.

Von Kashan nach Yazd

Wir fuhren mit dem Bus nach Esfahan, um von da nach Yazd zu kommen. Unseren Plan hatten wir etwas geändert, da es für meinen Freund, nach zwei Wochen, einfacher war, von Esfahan zum Flughafen in Teheran zu fahren. Der Zug nach Yazd war voll und ein anderer fuhr erst am Abend. Wir mussten verschiedene Optionen und Varianten prüfen, was etwas Zeit beanspruchte.

Ehrlichkeit

Auf einmal bemerkte ich, dass mein iPhone noch im Bus war! Ich wurde nervös und bat einen fremden Franzosen, auf unser Gepäck aufzupassen und wir rannten zum Bus. Aber wo war unser Bus? Wir sahen einen weissen Bus, ich rannte rein, zu meinem Sitz aber… das war nicht unser Bus. Wo war der Bus mit meinem iPhone? Ein ungefähr 14 jähriger Junge sprach etwas englisch und die Mutter auch. Sie hatten verstanden, dass ich von Kashan kam und mein Telefon im Bus vergessen hatte. Er kam mit mir zum Terminal, fragte sich durch und als wir vor dem verschlossenen Bus standen, kam uns ein junger Typ entgegen. Er grinste und unterhielt sich mit dem Jungen. Der Junge fragte mich dann, was es für ein Telefon war. „iPhone“. Dann grinste der andere wieder und hielt mir mein iPhone entgegen. Mann-o-mann. Das war mir echt noch nie passiert. Ich war so froh, dass die Menschen so ehrlich und hilfsbereit waren.

Ich hatte einmal eine ähnliche Geschichte am Flughafen in Zürich. Da war niemand wirklich bereit mir zu helfen. Interessant war, ich hatte nicht eine Sekunde daran gedacht, dass jemand mein iPhone „gestohlen“ hatte. Mein Gedanke war mehr, dass wir nach Yazd fuhren und der Bus nun irgendwo anders war und ich keine Ahnung hatte, wie ich wieder zu meinem iPhone kam.

Organisation der Weiterreise

Nach dem Schock suchten wir die Busunternehmen nach Yazd. Es gab drei. Alle Tagesbusse waren ausgebucht, was etwas doof war, weil wir sowieso nicht so viel Zeit hatten. Wir dachten dann über eine Planänderung nach. Was war mit Shiraz? Auch diese Busse fuhren erst am Abend. Nach ungefähr einer Stunde hin und her laufen und alles abklären, hatten wir entschieden, den Nachtbus nach Yazd zu buchen und ein paar Stunden in Esfahan zu verbringen.

Unser Gepäck konnten wir bei der Busfirma deponieren und wir suchten ein Restaurant. Vieles war geschlossen, da es ein Freitag (iranischer Sonntag) war. Zum Glück fanden wir ein kleines Fastfood Restaurant mit netten Jungs. Eine Frauenfussballmannschaft war ebenfalls im Restaurant. Die armen Mädels mussten auch beim Fussball spielen den Hijab tragen und hatten sich entsprechend beklagt.

WiFi und VPN

Wir googelten wieder nach einem Café mit Wifi. „Peace Coffee & Tea“ meinte Tripadvisor. Der eine vom Restaurant hatte angerufen und abgeklärt, ob das Café offen war und uns ein Taxi bestellt.

Die Inhaber des Cafés waren ein junges und sehr freundlich Paar! Sie hatten sich sogar bedankt, dass wir zu ihnen kamen. Das WiFi war stabil und schnell und ich konnte endlich einige Zahlungen machen. Ich realisierte dann, dass die GMX-Website gesperrt war und ich deshalb keine Mails auf dem iPhone abrufen konnte. Ich benötigte also einen VPN.

Blick, GMX, Skype, Facebook oder Facebook Messenger, alles war gesperrt. Auf dem iPhone hatte ich den VPN installiert, wie ich den aber auf den MacBook brachte wusste ich nicht und galt es herauszufinden. Durch die Recherchen hatte ich ebenfalls verstanden, dass ein VPN auf jeden Fall Sinn macht, sobald ich mich in öffentlichen WiFi’s befinde. Denn die persönlichen Daten sollten geschützt sein. Vor allem auch, wenn E-Banking, Kreditkarteninformationen, etc. verwendet werden. Ich hatte mir den Zenmate VPN installiert.

Hinweis: Ich hatte im Iran unglaublich viele GB an Daten verbraucht. Im Nachhinein war mir klar weshalb. Ich hatte den VPN oft eingeschaltet und vergessen wieder auszuschalten. Wie das genau funktioniert, weiss ich nicht. Der VPN verbraucht jedoch sowohl mobile Daten wie auch Akku. 

Yazd

In Yazd wohnten wir im Badgir Hostel. Ein Badgir ist ein Windturm. Diese wurden als Kühlsysteme verwendet, ein Vorgänger der Klimaanlagen. Eine interessante Sache.

Iran Iran

Yazd-Iran Iran

Die Lonely Planet Walking Tour führte uns durch die schöne Altstadt. Die Gebäude waren ebenfalls mit diesem Schlamm-Gemisch verputzt und sehr hell. Wir hatten super Wetter, nur mit den ganzen Kleidern und dem Schal war es mir etwas zu heiss bei über 30 Grad.

Wüste

Zusammen mit einer Vietnamesin buchten wir eine Tour in die Wüste. Was für andere die faszinierenden Berge in der Schweiz sind, ist für mich die Wüste. Ich finde es wahnsinnig eindrücklich, auf einem Sandberg zu stehen und weit und breit nur Sand zu sehen.

Wir haben uns den Sonnenuntergang auf einem Sandhügel angeschaut und die Ruhe und Weite genossen. Nach ungefähr einer Stunde war es dunkel und der Himmel voller Sterne. Leider war erst zwei Wochen später Neumond, weshalb es nicht ganz dunkel war. Ansonsten hätten wir wohl noch mehr Sterne sehen können.

Yazd-Iran Yazd-Iran
Yazd-Iran Yazd-Iran-Moon

Im Hostel mussten wir unsere Kleider waschen. Zum Glück gab es keine Kleiderregeln. Ich hatte mein kurzes Sommerkleid und einen Pullover angezogen, der Rest musste in die Wäsche. Eine Iranerin war ebenfalls im Hostel. Sie trug die ganze Zeit das Kopftuch. Ich denke, meine Kleidung hatte sie inspiriert. Denn irgendwann verschwand das Tuch vom Kopf.

Dann startete das Abenteuer Waschmaschine. Wir legten unsere Kleider in die Maschine und mussten warten bis sie mit Wasser gefüllt war. Danach konnten wir das Waschpulver dazugeben und die Maschine einschalten. Das einzige was sie jedoch machte war, das Pulver, kalt Wasser und die Kleider 15 Minuten lang mischen. Danach mussten wir von Hand alles auswaschen und aufhängen. Und hoffen, dass alles trocknete bis am nächsten Tag.

Tagestour

Eine Tagestour brachte uns am nächsten Tag an ein paar Orte ausserhalb von Yazd.

Kharanaq, ein 4000 Jahr altes Lehmziegel Dorf, 70 km nördlich von Yazd, war unser erster Stopp. Danach schauten wir uns Chak Chak, einen Feuertempel, an. Nach dem Mittagessen sahen wir eine Karawanserei, die leider geschlossen war, ein Wasserreservoir und ein Eislager. Ich hatte mir vorher noch nie überlegt, dass es ein Eislager gab oder eines benötigt wurde. Dies diente als Kühlraum für Lebensmittel. In den kalten Monaten wurde Eis gelagert, um in den warmen Monaten mit Eis zu kühlen oder die persische Eiscreme herzustellen.

Iran-Hamam Yazd-Iran

Alte Poststelle

Das Gebäude war über 3000 Jahre alt und war früher der Postservice. Es gab Platz für mehr als 4000 Brieftauben. Diese flogen durch die Fenster rein und mussten vor den Schlangen geschützt werden. Das Gebäude wurde so gebaut, dass die Schlangen nicht bis zum Fenster hoch kriechen konnten. Der Verputz war ebenfalls aus Stroh und Schlamm. Der Stroh schützte gegen Schnee und Regen und machte die Fassade stabil.

Yazd-Iran

Shiraz

In Shiraz fanden wir zwei Betten in einem 6-er Zimmer im „Niayesh boutique hotel„. Das Hotel war sehr verwinkelt und bestand aus mehreren Gebäuden. Als wir am Abend zurück kamen, musste uns jemand begleiten, weil wir den Weg zu unserem Zimmer nicht mehr gefunden haben.

Verpflegungsschwierigkeiten

Am nächsten Tag ass ich zwar das übliche Frühstück, bestehend aus Brot, Marmelade, Gurken und Tomaten. Danach spürte ich aber, dass ich nicht satt war und wieder mal etwas Richtiges und vor allem Proteine brauchte. Im Hotel sprach niemand Englisch und auf der Strasse fand ich nichts. Restaurants und Imbisse waren noch geschlossen oder hatten nichts Veganes. Ich hatte richtig Hunger und keine Energie mehr. Irgendwann entschied ich, in einem Kaffee ein Rührei zu essen. Dass ich wirklich nichts zu essen fand, passierte mir bisher noch nie, nicht einmal in Südamerika.

Unser Plan war dann, uns die Stadt anzusehen. Es war aber der totale Horror und unmöglich. Überall waren Taxifahrer oder Tour-Verkäufer, die uns ihre Angebote andrehen wollten. Das war richtig nervig. Wir drehten um und setzten uns wieder in ein Café. Ich postete auf Couchsurfing, dass ich Tipps für veganes Essen suchte. Wir trafen dann einen vegetarischen Iraner und zwei Belgier und verbrachten den Nachmittag zusammen. In einem versteckten Restaurant wurde uns Nachtessen gekocht und es war endlich so weit, wir hatten einen Wein-Plan! Wenn nicht in Shiraz, wo dann?

Wir brauchten einen Plan

In unseren westlichen Köpfen stellten wir uns vor, dass wir gerne etwas Wein trinken würden. Am liebsten zum Essen. Da Alkohol im Iran jedoch verboten war, brauchte das alles etwas Organisation. Zu erst mussten wir jemanden finden, der einen Wein-Dealer mit guten Wein kannte. Das hatten Einheimische für uns erledigt.

Als der Wein bestellt war, mussten wir überlegen, wo wir trinken konnten. Das Restaurant war keine Option. Wir wohnten alle in einem Mehrbettzimmer, was ebenfalls viel zu riskant war. Wir dachten an einen Park. Das wäre eine Option gewesen, wir hätten aber extrem aufpassen müssen. Eine weitere Überlegung war, etwas ausserhalb zu trinken. Meinem Freund war das zu viel Aufwand und Risiko für etwas Wein und er verabschiedete sich.

Am Ende hatte es sich ergeben, dass wir bei einer iranischen Familie zu Hause trinken durften. Der Wein wurde nach zwei Stunden geliefert, kostete 23 Dollar (1.5 Liter) und war wirklich gut. Leicht prickelnd, fruchtig und etwas süsslich.

Gastfreundschaft

Als wir bei der Familie ankamen, wurden wir mit Tee, Kaffee und Früchten verpflegt und es wurde Hookah (Wasserpfeife) geraucht. „Shishe“ (شیشه) bedeutet auf persisch „Crystal meth“, eine Droge. Also besser nicht nach Shisha fragen. Wir bekamen auch noch selbstgemachtes Bier. Dieses was wahrscheinlich mit Wodka oder anderem Alkohol gemischt. Mir war es viel zu stark, ich probierte, konnte es aber nicht wirklich trinken.

Wir hatten einen sehr lustigen und tollen Abend. Unter anderem lachten wir über Touristenfragen wie die richtige Benützung der Toilette oder über meine WC-Geschichten. Um 2 Uhr brachte uns ein Snapp wieder nach Hause. Zum Glück hatte der Fahrer alle Fenster unten und unsere Alkoholfahne, hoffentlich, nicht gerochen. Wir wurden gewarnt. Falls er uns ansprechen sollte, sollen wir einen Arztbesuch leugnen.

Als ich beim Hotel ankam, wollte ich schnell und auf dem direkten Weg, ohne jemandem zu begegnen, in mein Zimmer. Leider stand ich vor verschlossenen Türen und ich musste an die Rezeption zurück. Da ich keine Ahnung hatte, wie das Hotelpersonal tickte und ob die die Polizei rufen würden, wenn sie Alkohol rochen, wurde ich kurz nervös. Zum Glück hatte ich Bananen in meiner Tasche. Ich stopfte diese in meinen Mund und teilte den Herren, mit vollem Mund, mit, dass ich gerne in mein Zimmer würde, in der Hoffnung, dass sie keinen Alkohol riechen würden. Ob sie etwas merkten oder nicht weiss ich nicht, auf jeden Fall passierte nichts.

Strafe bei Alkohol

Wird man mit Alkohol erwischt, besteht die Strafe aus 80 Peitschenhieben. Wenn der Richter erlaubt, kann auch eine Busse bezahlt werden.

Nosir al mulk – pinke Moschee

Die Fenster dieser Moschee waren ganz farbig. Als die Sonne aufging, schien sie durch die Fenster. Die Wände und der Boden wurden durch die farbigen Fenster pink gefärbt. Wir waren um 7.45 Uhr da und es herrschte eine schöne und besondere Stimmung.

Shiraz-Iran

Persepolis

Wir hatten mit einem Iraner abgemacht, dass wir zusammen nach Persepolis fuhren. Da wir zu früh waren, warteten wir beim Busbahnhof. Das war ein Fehler, denn wir waren immer noch in Shiraz. Während 45 Minuten hörten wir: „Taxi? Persepolis? Best price. Mista!“. In dieser Situation genoss ich es, eine Frau zu sein. Die Männer waren leicht aggressiv und ausschliesslich auf meinen Freund fixiert. Sogar, als ich ihnen deutlich sagte, dass sie uns in Ruhe lassen sollten und wir kein Interesse hatten, wurde ich nur kurz komisch angeschaut und mein Freund wurde weiter bearbeitet. Shiraz war für uns wirklich eine schreckliche Erfahrung.

Als wir den Iraner trafen managte er zum Glück alles und brachte uns mit dem normalen Bus und einem Taxi nach Persepolis. Für einen Bruchteil des ach so guten Touristenpreises.

Persepolis war eine riesige Anlage und es war erstaunlich, dass Bauten, die über 2000 Jahre alt waren, teilweise noch so gut erhalten waren. Mich interessiert Geschichte viel zu wenig, um mir alles zu merken. Zudem konnte ich mir oft nicht sehr viel unter den „Bruchstücken“ vorstellen. Es gab einen Palast, die Strasse wo der König seine Besucher empfangen hatte, etc. Falls dich das interessiert, findest du hier einige erste Informationen.

Esfahan

Durch einen Deutschen fanden wir kurzfristig ein Guesthouse in Esfahan. Sie bestellte uns sogar ein Snapp an den Busbahnhof, das uns abholte und direkt zum Haus fuhr.

Armenisches Viertel

In Esfahan gab es ein armenisches Viertel. Dieses war eher westlich, im Gegensatz zum Rest der Stadt, abgesehen von den Malls und westlichen Einkaufsstrassen. Nach einem guten Kaffee und frischen Säften entdeckten wir verschiedene Restaurants, Teppichläden und schöne Gebäude. Armenier sind Christen und die Vank Kathedrale war die grösste Kirche. Nach den vielen Moscheen und der angenehmen Stimmung überall, fand ich die Bilder in der Kirche, die Aggressionen und Gewalt zeigten, störend.

Vank-Kathedral Vank-Kathedral

Trockener Fluss

Auf der Karte sahen wir, dass es einen Fluss gab, den Zayanderood. Wir dachten, es wäre schön, etwas dem Fluss entlang zu laufen. Leider handelte es sich um einen wasserlosen Fluss. Da Esfahan ein Wasserproblem hatte, wurde der Fluss nur während ein paar Monaten im Jahr mit Wasser gefüllt.

Junge Iraner

Bei einem kleinen Café, dem Mustache Café, sassen zwei freundliche Mädels draussen. Als mein Freund sie ansprach und wissen wollte, was die jungen Frauen am Wochenende machten, erklärten sie uns in sehr gutem Englisch, dass sie am Wochenende Tee oder Kaffee mit Freunden trinken. Sie luden uns ein und wir setzten uns zu ihnen. Wir lernten tolle junge, offene Iraner kennen. Später fuhren uns die Mädels in der Stadt herum, wir gingen essen, zur Si-o-se Brücke und Eis essen. Nutella-Eis. Iraner standen allgemein total auf Nutella!

Si-o-se-Bridge

Abreise und neue Freunde

Nach zwei Wochen war der Urlaub meines Freundes vorbei und er flog wieder nach Hause. Wir tranken noch einen letzten Kaffee zusammen, gingen essen mit unseren neuen Freunden und verabschiedeten uns dann.

Ich verbrachte den Nachmittag mit zwei Mädels. Wir sahen uns den Chehelesoton Palace an und hatten Frauengespräche. Ich war ehrlichgesagt schockiert, was für Informationen und Unwahrheiten (oder altmodische Denkweisen) den Mädels erzählt und weitergegeben wurden. Etwa dieselben wie unseren Grosseltern vor 100 Jahren.

Ich leitete ihnen verschiedene Links von westlichen, nicht in Persisch geschriebenen, Homepages weiter. Denn es konnte nicht sein, dass eine Regierung versuchte, ihr Volk mit nicht mehr zeitgemässen Unwahrheiten zu manipulieren.

Ein Beispiel war, dass die Mädels keine Tampons benutzen durften, weil sie ja Jungfrauen sein sollten bis zur Hochzeit. Äm wie bitte?! Sehr nett, dass meine Mutter mir mit 13 Jahren Tampons verschrieben hatte und mich somit entjungferte. Bitte versteh mich nicht falsch, ich finde es nicht grundsätzlich schlecht, wenn Frauen keine Tampons benutzen. Es gibt rein ökologisch und aus gesundheitlicher Sicht bessere Produkte. Jedoch finde ich es falsch, die Mädels mit Unwahrheiten davon fernzuhalten. Ich hatte ihnen dann zum Beispiel vom Ladycup erzählt. Für mich die beste Erfindung und für sie war das etwas komplett Neues.

Esfahan

Das waren die ersten zwei spannenden Wochen im Iran. Meine Erlebnisse und Bekanntschaften der folgenden Wochen, findest du hier.

Hinweis: Sämtliche Informationen basieren auf meinen Erfahrungen, den Aussagen verschiedener Menschen und Guides.

    2 COMMENTS

  • Tehran Traveler 1. Januar 2020 Reply

    Very well written, almost covered all the tips

    • naschi 1. Januar 2020 Reply

      Mersi mamnun & thank you for your feedback!

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