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Nicht nur 0815-Destinationen

Israel-Jerusalem

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Nicht nur 0815-Destinationen

Irgendwann während meinen Vorbereitungen entstand ein ungefährer Plan (Details zur Entstehung findest du hier) meiner ersten zu bereisenden Destinationen:

Zürich – Ljubljana – Ungarn – Serbien – Bosnien – Georgien – Aserbaidschan – Iran

Bei einigen dieser Destinationen sieht der eine oder andere kleinere und grössere Fragezeichen dahinter. Falls auch du dich jetzt fragst, weshalb ich in diese Regionen reisen will erkläre ich dir das gerne kurz. Keine Angst, ich liebe das Leben und habe nicht vor, mich in eine Gefahrenzone zu begeben.

Inspiration Israel

Ein ausschlaggebendes Erlebnis war die Reise nach Israel Ende 2013. Mit einer Freundin plante ich, zwei Wochen durch Israel zu reisen. Auch da meinten viele meiner Freunde, es sei zu gefährlich, die Leute seien komisch, Israel sollte nicht unterstützt werden, etc.

Tatsächlich hatten wir einen mittelgrossen Schock, als meine Freundin am zweiten Tag in Israel aus den Schweizer Nachrichten erfuhr, dass es einen Bombenangriff im Süden von Tel Aviv gab. Das war für uns beide das erste Mal, dass wir so etwas sozusagen hautnah erlebten und wir wussten nicht wirklich, was da passierte. Interessant war jedoch, dass wir uns zu diesem Zeitpunkt nördlich von Tel Aviv befanden und überhaupt nichts davon mitbekommen haben. Die Schweizer haben über die Medien mehr mitbekommen als wir vor Ort. Komisch, nicht? Wir erkundeten dann die Region und fragten Einheimische was passierte. Es wurde uns erklärt, dass es immer mal wieder solche Angriffe gäbe, diese jedoch in einer gewissen Zone stattfinden und das nicht weiter schlimm für die Bevölkerung sei. Was natürlich nicht heisst, dass diese Angriffe ein freundliches „hallo“ bedeuten.

Zwei intensive Wochen

Die zwei Wochen in Israel waren sehr spannend und intensiv. Wir wollten unseren Urlaub geniessen, abschalten, das Land bereisen und einen Eindruck  erhalten, wie die Menschen leben. Wir wurden mit Geschichte, verschiedenen Religionen, Kulturen, Sprachen und der politischen Situation konfrontiert. Sehr viele offene und nette Menschen sind uns begegnet und wir führten interessante Gespräche. Es war Ende Dezember und wir hatten unser Neujahr bei einem Israeli zu Hause mit Einheimischen, Franzosen und Schweizern gefeiert. Der Abend war sehr lustig und wir haben gut gefeiert. Schnell war uns klar: Die meisten jungen Menschen in Israel wollen, genau wie wir, leben und geniessen, studieren, arbeiten und reisen. Sie haben kein Interesse an Kriegen und auch kein Problem mit anderen Religionen und Kulturen. Sie denken wie wir, sind nur in einem anderen Land geboren.

Falls es dich interessiert kann ich dir „Breaking the silence“ empfehlen. Auf Facebook findest du sie hier. Ehemalige israelische Soldaten wollen die Öffentlichkeit über die Realität und den Alltag in besetzten Gebieten informieren. Ihr Ziel ist das Ende der Besetzung.

Eigene Erfahrungen machen

Was ich damit sagen will ist, wir haben oft ein sehr festgefahrenes Bild und Meinungen von Themen und Menschen die wir nicht selber bilden konnten. Die Medien, unser Umfeld, (negative) Erfahrungen und verschiedene andere Einflüsse prägen und beeinflussen uns täglich. Dies führt leider oft dazu, dass wir uns für Anderes und Neues verschliessen.

Auf meinen Reisen habe ich unglaublich viele inspirierende, andersdenkende und bereichernde Menschen getroffen. Je mehr ich erlebt und mich ausgetauscht habe, desto mehr wurde mir bewusst, wie ich durch mein Umfeld, meine Kindheit und natürlich die Medien manipuliert wurde. Wenn du mich schon länger kennst, hast du bestimmt in den letzten Jahren einige Veränderungen an mir festgestellt.

Irgendwann habe ich beschlossen, meinen Fernseher zu verkaufen und keine Zeitungen mehr zu lesen. Nicht weil es mich nicht mehr interessierte, was auf der Welt passiert, sondern weil ich keine Lust mehr hatte, täglich angelogen zu werden und mehrheitlich negative Schlagzeilen zu lesen. Das hat mich alles zu fest deprimiert und mir nicht gutgetan.

Um darauf zurück zu kommen, warum mich auch aussergewöhnliche Destinationen interessieren: Ich will meine eigenen Erfahrungen und mir ein eigenes Bild machen.

Im nächsten Beitrag zu meinem Start im Osten wirst du bestimmt die eine oder andere Überraschung finden.

 

    2 COMMENTS

  • Fotograf Olten 30. November 2017 Reply

    Das ist ja mal ein informativer, sorgfältig mit Liebe zum Detail geschriebener Artikel. Vielen Dank! 🙂

    • naschi 1. Dezember 2017 Reply

      Vielen Dank für dein Feedback! Es freut mich, dass dir der Artikel gefällt. Liebe Grüsse aus dem Iran

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